Worms und die Karolinger
Für gewöhnlich denkt man bei Karl dem Großen (748 - 814) an Aachen. Tatsächlich aber regiert Karl während der ersten Hälfte seiner Herrschaftszeit vornehmlich von Worms aus.
In diesen 22 Jahren sind nur wenige nennenswerte Aufenthalte Karls in Aachen nachweisbar.
Worms ist außerdem mit deutlichem Abstand der Ort seiner häufigsten Reichsversammlungen ... und Hochzeiten.
Karl heiratet zweimal in Worms. Seine Familie und der Hofstaat dürften während seiner Kriegszüge größtenteils am Wormser Hof zurückgeblieben sein.
Seine erfolgreichen Schlachten gegen die Sachsen und die anschließenden Siegesfeiern in Worms sind möglicherweise in die Nibelungendichtung eingeflossen.
Im Dezember 790 brennt die Wormser Pfalz nieder. Karl feiert dort noch Weihnachten und Ostern, gibt dann aber Worms als Residenz auf und wechselt, knapp 50-jährig, nach Aachen –, auch der warmen Quellen wegen, die seine körperlichen Leiden lindern konnten.
Karl wird Worms dennoch in guter Erinnerung behalten haben. Immerhin war es der Ort, von dem aus er ein europäisches Großreich erobert hat.