Eichfelder addiert die Aufenthalte, Reichsversammlungen und Hoftage der beiden Herrschergestalten und macht so die Bedeutung der Stadt Worms während dieser Zeit offensichtlich. Insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass zwischen dem Karolinger Karl dem Großen und dem Staufer Friedrich I. Barbarossa ein Zeitraum von über 400 Jahren liegt.
Sicherlich haben andere Könige auch andere Städte bevorzugt, dennoch ist Worms über das gesamte Mittelalter hinweg der wichtigste Versammlungsort im deutschen Reich, ein Ort, an dem vielfach Geschichte geschrieben wurde.
Die nachfolgende Karte ist Teil der Installation und flankiert als Bronzetafel den THRON ZU WORMS:
Die Aufenthalte der Herrscher sind aufgrund großer Unsicherheiten schwer einzuordnen. Manche Besuche sind nicht dokumentiert oder widersprüchlich überliefert, manche dauern Monate, andere nur wenige Tage. Eine deutlich größere Sicherheit liegt in der Dokumentation der Reichsversammlungen und Hoftage – an diesen orientiert sich die Konzeption des THRONS ZU WORMS.
Wird im Spätmittelalter von einem „Reichstag“ (z. B. dem "Luther-Reichstag") gesprochen, so verwendet man für das Hochmittelalter den Begriff „Hoftag“ und für die Zeit des Frühmittelalters den Ausdruck „Reichsversammlung“ – gemeint ist aber letztlich das Gleiche: Eine Versammlung des jeweiligen Königs bzw. Kaisers mit ausgewählten Großen des Reichs.
Bis in das Spätmittelalter hatten die Herrscher keine feste Residenz. Sie reisten mit ihrem Gefolge durch das Reich und hielten an bestimmten Orten Hof, manchmal über Monate. Während dieser Zeit wurde der Versammlungsort gleichsam zur Hauptstadt des Reichs.