Abenteurlicher Fährbetrieb über den Rhein
Heinrich Haas aus Lampertheim - Hofheim schildert hier eine Begebenheit aus den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges, als die US-Armee die Pontonbrücke über den Rhein errichtete:
Unsere Familie wohnte rechtsrheinisch im Wehrzollhaus, das damals noch als Ortsteil zu Worms gehörte. Nach einem Knall sahen wir fassungslos auf die beiden Brücken, die nun im Flussbett lagen. Schon bald darauf hatten die Amerikaner die genannte Brücke erbaut und die Armee setzte über. Unbeeindruckt davon hatten wir 15-jährigen vom Wehrzollhaus uns einiger Paddelboote bemächtigt, die in den Trümmern der Eisenbahnbrücke angeschwemmt verblieben waren. Wir pendelten in Höhe des Handelshafens über den Rhein und setzten Rückkehrer über.
Linksrheinisch angekommen, sah ich plötzlich einen Mitbewohner unseres Hauses in Zivilkleidung am Ufer stehen. Er war dessertiert und kam nun nicht weiter. Ich setzte ihn über und seine Frau Lilli konnte ihn überglücklich im Wehrzollhaus in die Arme schließen. Nach der nächsten Rheinquerung standen mir und dem fast gleichaltrigen Kurt Weimer zwei US- Miltitärpolizisten gegenüber. Mit einer Salve versenkten sie unsere beiden Booten im Rhein. Im Jeep ging es zum runden Pegelhäuschen am Rhein, damals Überwachungspunkt der Pontonbrücke.