Als mächtiger Herrscher am Mittelrhein ging Konrad der Rote in die Geschichte ein. Seine Wurzeln hat er in Worms-Ibersheim. Sein Mittelpunkt aber war Worms, wo er mit seiner "Sippe", der Salier, im Kaiserdom begraben liegt.
Bereits als Jüngling erhielt Konrad der Rote 944 das Herzogtum Lothringen. Durch die Vermählung mit Liutgard wurde seine Verbindung zum Herrscherhaus noch enger. Gegenüber dem Erzbischof Friedrich von Mainz trat Konrad der Rote als Rivale um die Macht am Mittelrhein auf. Dass er in Bingen, Mainz und Speyer Münzen schlagen ließ, ist wichtiges Indiz seiner Stärke.
Die Ahnentafel von Konrad dem Roten lässt sich bis zur Ibersheimerin Adeltrud, die zu ihrer Zeit sehr wohlhabend war, zurückverfolgen. Somit liegen die Wurzeln von Konrad dem Roten in Ibersheim.
Sehen Sie hier die Ahnentafel von Konrad dem Roten (Quelle: Edmund Ritscher)
Mittelpunkt seiner Machtstellung und Grablege der Sippe war Worms. Am ersten Italienzug Ottos 951 nahm Konrad der Rote teil, kehrte jedoch rasch wieder nach Deutschland zurück. Die Gründe für seine Beteiligung am Aufstand Liudolfs und das kriegerische Auftreten am Rhein dürften im Widerstand gegen das autokratische Regiment des Herrschers und in Hofintrigen zu suchen sein.
Noch vor Liudolf suchte Konrad der Rote im Sommer 954 den Ausgleich mit dem königlichen Schwiegervater und unterwarf sich in Langenzenn. Allerdings verlor er sein lothringisches Herzogtum und musste die Hoffnungen auf eine Wiederherstellung des ehedem konradinischen Herzogtums in Franken aufgeben. Für die weitere Zukunft gehalten werden konnte die Dukatstellung im Wormser Raum als eine der Grundlagen salischer Reichsherrschaft.
Nach mehreren Ungarneinfällen kam es im Jahr 955 zur entscheidenden Schlacht auf dem Lechfeld. Otto der Große besiegte zusammen mit Konrad dem Roten (dem Stammvater der Wormser Salier) die Ungarn.
Konrad der Rote fiel und wurde in Anwesenheit seines Schwiegervaters Otto des Großen in Worms beigesetzt.
Ein Beitrag von Edmund Ritscher