Als Papst Leo IX ging der ehemalige Bischof von Toul in die Geschichte ein. Im Jahre 1048 wurde er in Worms zum Papst gewählt.
(1002 - 19. April 1054)
Reformer und Spalter
Leo IX. wurde 1002 als Sohn des elsässischen Grafen Hugo IV. von Egisheim und der Gräfin Hedwig von der heute lothringischen Dagsburg, mit dem bürgerlichen Name Bruno geboren. Sein Großvater väterlicherseits und die Großmutter des Kaisers waren Geschwister. Somit war Bruno mit dem salischen Kaiser Heinrich III. verwandt.
Da war es auch kein Wunder, dass Leo IX. der Wunschkandidat von Heinrich III. war. Als Salier unterstützte er den salischen Kaiser, indem er an der Südwestgrenze auch militärisch gegen Graf Odo von Champagne einschritt (1037) und im Streit um Burgund (1033) sowie erneut beim lothringischen Aufstand Herzog Gottfrieds III. des Bärtigen (1048) Zusammenkünfte des Kaisers mit König Heinrich I. von Frankreich vermittelte, um einem französischen Eingreifen vorzubeugen.
Leo IX. knüpfte seine Zusage Papst zu werden aber an die Zustimmung durch das Volk von Rom. Er organisierte die päpstliche Verwaltung neu, berief zahlreiche Reformer nach Rom und minderte so den Einfluss des römischen Klerus. Leo wollte beim Volk präsent sein; eine Legende erzählt, wie er einen aussätzigen Bettler in sein eigenes Bett legte.
Leo wollte die Normannen aus Süditalien vertreiben uns strebte ein Bündnis mit dem byzantinischen Kaiser Konstantin IX. Monomachos (1042–1055) an. Die Verhandlungen zwischen dem Patriarchen Michael Kerullarios sowie den römischen Kardinälen Humbert von Silva Candida und Friedrich von Lothringen über die Wiederherstellung der kirchlichen Einheit scheiterten an der Unnachgiebigkeit der Verhandlungspartner in liturgischen und dogmatischen Punkten.
Daraufhin exkommunizierte Leo IX. 1054 die Anhänger der Orthodoxen Kirche, was die Spaltung der beiden Kirchenteile bewirkte. Von der endgültigen Lossagung der Orthodoxen von der Katholischen Kirche erfuhr er wegen seines Todes allerdings nicht mehr. Denn nach einer Niederlage seines Heeres gegen die normannischen Truppen in der Schlacht von Civitate (Apulien) am 18. Juni 1053 war Leo gefangengenommen und erst neun Monate später schwerkrank wieder freigelassen worden. Er starb - möglicherweise an Malaria - am 19. April 1054 in Rom.