Der Dichter Johann Nikolaus Götz erblickte 1721 in Worms das Licht der Welt. Er kam weit herum und wurde schließlich durch seine zahlreichen Dichtungen bekannt.
Der Dichter Johann Nikolaus Götz (geb. 9.7.1721 in Worms - gest. 4.11.1781 in Winterburg) erblickt als Sohn eines Predigers in Worms, wo er das Gymnasium besucht, das Licht der Welt.
Als Lehrer und Prediger kommt er weit herum und wird nach vielen Stationen 1761 Inspektor und Konsistorialassesor in Winterburg bei Kreuznach und 1776 Superintendent.
Bekannt geworden ist er durch zahlreiche sinnenfreudige Dichtungen lyrischer Art, die er, weil er selbst Geistlicher war, unter dem Namen „Anonymus“ veröffentlichte und auch zum Teil auf Worms und die Liebfrauenmilch hinweisen. Er gilt als einer der angesehensten Dichter des 18. Jahrhunderts.
Die Verbundenheit zu seiner Vaterstadt drückt der Rokoko-Dichter deutlich mit den Worten „Mein Worms ergötzt mich schon von Ferne …“ aus.
Im "Wormsgau" von 1953 ist zu lesen*:
(*nachfolgender Text ist dem "Wormsgau" entnommen, verfasst nach den damals geltenden Rechtschreibregeln)
"Die alten Wormser waren stolz auf ihren Dichter Nikolaus Götz, den seine Zeitgenossen "die Winterburger Nachtigall" nannten. Seine Gedichte werden, wie die so mancher Klassiker, nicht mehr gelesen und in Worms erinnert eigentlich nur ein Straßenname und ein Bild im Einwohnerbuch daran, daß er einer der unseren war.
Allerdings floß kein Tropfen Wormser Blutes in ihm, "wenn" er auch im Schatten des Domes, wohl in einem der lutherischen Pfarrhäuser in der damaligen Hangasse das Licht der Welt erblickte. Die Vorfahren entstammten dem Raume zwischen Nahe und Mosel, also einem Landstrich, dem wir manches tüchtige Gelehrtenblut verdanken.
Der Vater kam aus einer begabten Theologenfamilie, die Mutter aus einem Handwerkerhaus. Es gab also auch bei unserem Götz die gute Mischung, die so viele große Männer hervorgebracht hat.
Von besonderem Einfluss scheint hier, neben den sieben geistlichen Vorfahren, die überdurchschnittlich begabte mütterliche Familie Roos gewesen zu sein. Auch die Mutter des Kreuznacher Malerdichters Müller entstammte ihr. Unser Nikolaus Götz hatte ja auch dessen Doppelbegabung.
Der bedeutendste Ahn war der Straßburger Franz Bolion von der Rosen, ein seinerzeit weitberühmter Künstler, insbesondere durch seine kunstvollen Statuetten.
Die Großmutter väterlicherseits kam aus der bekannten Pfälzer Beamtenfamilie Hauth und die mütterliche aus dem alt Kreuznacher Geschlecht Köbig. Seine Frau nahm er aus denselben Kreisen, ihr erster Mann war ein weitläufiger Vetter.
Von den acht Geschwistern blieb nur ein Bruder, der Dr. Georg Christian Götz als Ratsschreiber und Advokat in Worms, während zwei weitere Brüder an den Gaugrehweiler Hof, als Pfarrer und als Archivrat verschlagen wurden. Auch zwei Schwestern heirateten Beamte, den Nassauischen Amtskeller Henrich Alexander Thameruns und den Pfarrer Johannes Reichert."
Sehen Sie hier eine Ahnenliste des Johann Nikolaus Götz (aus "Der Wormsgau", dritter Band, 1953).
Quelle: "Der Wormsgau", dritter Band, 1953; Wir danken Til Schrecker für diese Informationen.