Die Kunst der 1950er- und 1960er-Jahre ist geprägt von der Zeit des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg, vom „Wirtschaftswunder“ und vom Umgang der Menschen mit den Ruinen und Zerstörungen. Es entstanden neue Gebäude neben alten, die Erinnerungen an die Kriegszeiten waren noch wach und der Wunsch nach froher und leichter Kunst und Architektur spiegelte sich auch beim Bauen wider.
Für „Kunst am Bau“ standen nur wenig finanzielle Mittel zur Verfügung. Im öffentlichen Raum war das 1 % der Bausumme, private Bauherren blickten noch genauer auf die Kosten. Das hatte zur Folge, dass künstlerische Arbeit nur geringe Materialkosten fordern durfte. Das Ergebnis sollte trotz aller Einschränkungen wirkungsvoll und repräsentativ sein und keinesfalls „billig“ wirken. Diesem Anspruch standen dann oft ein sehr hoher Arbeitsaufwand und großes technisches Können entgegen. Beispielsweise ist das Sgraffito, bei dem der Putz in verschiedenfarbigen Putzschichten übereinander aufgetragen und das Motiv in die noch feuchten Putzschichten gekratzt wird, ein sehr häufiges Verfahren jener Zeit, da diese Technik auch feinste Darstellungen besonders witterungsbeständig und unempfindlich macht.
In Worms sind zahlreiche Kunstwerke im öffentlich zugänglichen Raum zu finden – an verschiedenen öffentlichen Gebäuden, wie zum Beispiel Schulen, Verwaltungseinrichtungen, sowohl im Außen- als auch im Innenbereich. Auch an und in Privathäusern sind nach wie vor Kunstwerke aus dieser Zeit vorhanden.
Prägende Künstler waren unter anderen Gustav Nonnenmacher, Agathe Sander, das Künstlerpaar Pallasch und viele mehr.
Gemeinsam mit einer privaten Initiative um Ulrike Arnold-Nonnenmacher, Dr. Irene Spille, Rosemarie Pallasch und Dr. Klaus-Michael Döll, hat die Kulturkoordination der Stadt Worms im Jahr 2019 ein Kataster der Kunst der 50er- und 60er Jahre im öffentlich zugänglichen Raum zusammenstellen lassen (Sammlung durch Ulrike Arnold-Nonnenmacher und Dr. Irene Spille), um diese verbliebenen Dokumente zu erfassen und entsprechend auszuweisen. Die Kulturkoordination der Stadt Worms will hierdurch den Wert jener Kunstwerke nicht nur ausdrücklich würdigen, sondern auch ein öffentliches Bewusstsein für die Kunst am Bau schaffen. Durch die Kartierung im städtischen Geoportal ist die Zugänglichkeit für die interessierte Öffentlichkeit, private Immobilienbesitzer, Bauträger und Genehmigungsbehörden gewährleistet.
Zur Verfügung gestellt wird das Kataster für "Kunst am Bau" im Geoportal der Stadt Worms:
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