Erinnert an den Bauernkrieg 1525: der Gedenkstein am historischen Schauplatz in der Mörstädter Straße, Worms-Pfeddersheim
Erinnert an den Bauernkrieg 1525: der Gedenkstein am historischen Schauplatz in der Mörstädter Straße, Worms-Pfeddersheim

500 Jahre Bauernkrieg

Blutige Schlacht 1525 bei Pfeddersheim

Mit einem großen Blutbad vor den Toren Pfeddersheims fand am 24. Juni 1525 der Deutsche Bauernkrieg sein schreckliches Ende. Die Stadt Worms und verschiedene Vereinigungen und Organisationen werden an die dramatischen Ereignisse der Entscheidungsschlacht vor 500 Jahren in ganz unterschiedlicher Weise erinnern.

"Die Luft der Freiheit" ...

Historischer Hintergrund

Erinnert an den Bauernkrieg 1525: der Gedenkstein am historischen Schauplatz in der Mörstädter Straße, Worms-Pfeddersheim
Erinnert an den Bauernkrieg 1525: der Gedenkstein am historischen Schauplatz in der Mörstädter Straße, Worms-Pfeddersheim
© Fotograf: Stadtarchiv, P7086739

Großer deutscher Bauernkrieg 1525

(Autor: Felix Zilien)

Lokale und regionale Bauernbewegungen setzen bereits gegen Ende des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein. Etwa ab 1476 hörten diese aufständischen Bewegungen der Bauern vor allem in den Alpenländern und in Friesland, in Franken und Thüringen, am Oberrhein und in Schwaben nicht mehr auf, als der geistliche und weltliche Reformator Hans Böhm - bekannter unter dem Namen "Pauker von Niklashausen" - öffentlich auftrat.

Im Jahre 1502 entstand im Bistum Speyer der unter dem Namen "Bundschuh" bekannt gewordene Bauernbund, der sich gegen drückende Herrschaften auflehnte. Im Jahre 1514 folgte in Württemberg die Bewegung "Armer Konrad" mit ähnlichen Zielsetzungen.

In der Folgezeit forderten die Bauern in Schwaben in ihren "12 Artikeln" mehr Rechte und Freiheiten, vor allem die Mitbestimmung bei der Besetzung von Pfarrerstellen, Zinsvergünstigungen, Mitbenutzung an gemeindlichen Wäldern und Ländereien und vor allem gleiche Behandlung in alltäglichen Dingen. Dies geschah am geistigen Vorabend der Reformation, wobei sich die Bauern auf das "reine Evangelium" beriefen. Weitere Wortführer der Bauern waren der Odenwälder Georg Metzler und Florian Geyer, ferner der aus Hohenlohe kommende Wendel Hipler und der Heilbronner Jäcklein Rohrbach.

Götz von Berlichingen wurde Feldhauptmann, der mit dem Bauernheer Anfang 1525 die Festung Frauenberg bei Würzburg belagerte. Es kam zu geistigen Auseinandersetzungen der Bauern mit Martin Luther und Thomas Müntzer.

Entscheidungsschlacht am 23./24. Juni 1525

Im zeitlichen Gefolge dieser Ereignisse bildete sich schließlich im Gebiet zwischen Unterhaardt. Donnersberg und Rhein der "Bockenheimer Bauernhöfe", dem sich auch Bauern und Bürger aus Pfeddersheim (damals Reichsstadt, seit 1969 ein Stadtteil von Worms, d.Red.) anschlossen. Im Juni 1525 war dieser "Bauernhaufen" auf etwa 8000 Aufständische angewachsen. Die Stadt Pfeddersheim öffnete diesem Bauernhaufen bereitwillig die Tore. Damit verband sich das Schicksal von Pfeddersheim sehr eng mit dem Verlauf des Bauernkriegs in seiner Endphase.

Es kam schließlich vor den Toren von Pfeddersheim zu Schlacht mit dem Heer des Kurfürsten. Vor allem der Bereich am St. Georgenberg nördlich von Pfeddersheim war Schauplatz des eigentlichen Schlachtgeschehens vom 23. auf 24. Juni 1525. Hier wurden mehrere Tausend Bauern erstochen und auf dem Pfeddersheimer Kirchplatz wurden viele Rädelsführer der Bauern hingerichtet. Die Mörstädter Straße wird seit diesem blutigen Ereignis im Volksmund auch "Bluthohl" genannt.

Mit der Schlacht bei Pfeddersheim fand der Bauernkrieg im Wesentlichen seinen Abschluss.

Auszug aus der Geschichte der Stadt Worms:

1525 - April/Mai
Die Stadt Worms entmachtet während der Bauernkriegsunruhen den Klerus. In 13 Artikeln richtet sich die Stadt gegen die "Pfaffheit". Am 3. Mai werden Dekane und Kapitel von Domstift, Paulusstift, Andreasstift, Martinsstift, Liebfrauenstift und der gesamte Klerus gezwungen, die Pfalzgrafenrachtung als rechtsungültig zu erklären, ebenso alle Verträge zum Nachteil der Stadt.

1525 - 24. Juni
Bei Pfeddersheim gewinnt in einer Entscheidungsschlacht im Bauernkrieg die fürstliche Gegenpartei die Oberhand. Sämtliche Absprachen, getroffen zwischen Stadt und Klerus, werden gegenstandslos. Die Wormser Ratsherren müssen sich im Lager von Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz unterwerfen. Die Geistlichkeit besteht auf der Wiederherstellung der alten Rechte.

Was ist geplant?

Seitens der Stadt ist die Kulturkoordination in die Vorbereitungen einbezogen. Geplant sind:

22. 5. – 1. 7. 2025
Kabinettausstellung
im Stadtarchiv Worms

18. 6. – 22. 6. 2025
Freilichtspiele und Historischer Markt
in Pfeddersheim

4. 7. – 2. 11. 2025
Sonderausstellung
im Museum der Stadt Worms im Andreasstift

außerdem:
Theater · Musik · Vorträge

Weitere Informationen folgen ...

Mitmachen

Termine melden: 

Die Kulturkoordination der Stadt Worms bittet alle, die Veranstaltungen zum Jubiläum planen, ihre Termine zu melden, damit ein möglichst vollständiger Überblick gewährleistet ist: 

Programmhefte & Broschüren

Hier können Sie den aktuellen Flyer herunterladen.

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