
Die erste Rheinbrücke, die bei Worms errichtet wurde, war die ab 1897 erbaute und am 26. März 1900 eingeweihte Stahlfachwerk-Bogenbrücke Ernst-Ludwig-Brücke, benannt nach dem Großherzog von Hessen-Darmstadt als Landesherrn, der an der Einweihung teilnahm. Die massiven Vorlandbrücken, die Pfeiler und die zwei neoromanischen Tortürme wurden nach Entwurf des vormaligen Wormser Stadtbaurats Karl Hofmann ausgeführt, größtenteils in Beton. Optisches Vorbild für die Türme war die 1689 zerstörte Mainzer Pforte. Für die Benutzung der Ernst-Ludwig-Brücke wurde bis Ende der 1920er-Jahre ein Brückenzoll erhoben. Dafür waren in den Brückentürmen Kassenstuben eingerichtet.
Mit der Errichtung der insgesamt 961 m langen zweiten Rheinbrücke ab dem Jahr 1898 wurde die Duisburger Aktiengesellschaft für Eisenindustrie und Brückenbau beauftragt, deren gemeinsam mit dem Architekten Georg Frentzen erstellter Entwurf den ersten Preis in einem Wettbewerb errungen hatte. Über dem Rhein wurden drei zweigleisige, eiserne Bogen-Fachwerkträger mit Zugband und Stützweiten von 102,2 m in den Randfeldern sowie 116,8 m im mittleren Feld gebaut. Diese Konstruktionsart wurde in Deutschland erstmals bei einer Eisenbahnbrücke angewendet und kam später, wie bei der Kölner Südbrücke, noch öfter zur Ausführung. Nach zwei Jahren und sechs Monaten Bauzeit konnte die Brücke am 30. November 1900 in Anwesenheit von Großherzog Ernst Ludwig eröffnet und einen Tag später in Betrieb genommen werden.
In einer Ausstellung, die vom 1.11. bis 31.12.2025 im Foyer des WORMSER Theaters zu sehen ist, zeigt Markus Holzmann beeindruckende Ansichtskarten vom Bau der Brücken bis zur Neuzeit.
Eröffnet wird die Ausstellung am 1.11. um 13:00 Uhr.
Die Ausstellung ist ab dem 03.November bis 31.12.25 ausschließlich für Theaterbesucher an Veranstaltungstagen zugänglich.
Kultur und Veranstaltungs GmbH Worms
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