Die Stiftsgebäude mit Kreuzgang dienten bis 1. April 2024 als Dominikanerkloster (1881 - 1928 Museum). Bischof Burchard errichtete die dreischiffige romanische Pfeilerbasilika anstelle der Stammburg der Salier ab 1002.
Der Westbau mit Achteckkuppel stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die steingedeckten Rundtürme ("Heidentürme") zeigen deutlich den orientalischer Einfluss aus der Zeit der Kreuzzüge.
Ein großes Jubiläum wurde in 2002/2003 gefeiert: "1000 Jahre St. Paulus, Worms". Das Stift St. Paulus, von Bischof Burchard ab dem Jahr 1002 erbaut, hatte und hat seinen Platz inmitten der Stadt Worms. Die Stiftskirche wurde ursprünglich als dreischiffige Pfeilerbasilika erbaut. Als besonderes Merkmal gehören zu ihr die steinernen Kuppelhelme der Türme, die im 13. Jahrhundert im byzantinisch-frühchristlichen Stil der Grabeskirche zu Jerusalem entstanden sind.
Die Stiftsherren von St. Paulus versuchten über die Jahrhunderte, das Leben der Stadt Worms kirchlich und kulturell mitzuprägen. Alle Höhen und Tiefen der Stadtgeschichte erlebten und erlitten sie mit: den Glanz kaiserlicher Reichstage, aber auch Stadtbrände und Zerstörungen, wie die von 1689. Die Stiftskirche mit ihrer Romanik wurde fast völlig zerstört. Aber bereits im Jahre 1717 war die Kirche wieder hergestellt, jetzt als barocke Hallenkirche mit Deckengemälden, die Szenen aus dem Leben des Heiligen Paulus zeigten.
Mit der Säkularisation erlosch ab dem Jahr 1797 das geistliche Leben an diesem Ort. Das Stift St. Paulus wurde aufgelöst und profaniert. Es diente in den folgenden Jahrzehnten als Lagerschuppen, Heumagazin und schließlich ab 1880 als Stadtmuseum.
Auch der Dominikanerorden hatte infolge der Säkularisation sein Wormser Kloster, das im Jahre 1226 errichtet wurde, verloren. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zeigte der Orden Interesse an einer Neugründung und am 16. Mai 1929 wurde das Gotteshaus, dann als Dominikanerkloster, neu eingeweiht. Seit dieser Zeit leben Dominikaner an diesem Ort und wirken als geistliche Gemeinschaft. Bei den Bombenangriffen vom 21. Februar 1945 fielen große Teile der Klosterkirche in Schutt und Asche. Durch die große Unterstützung von Seiten der Bevölkerung konnte die Kirche wieder aufgebaut und ab 1947 wieder genutzt werden.
Von 1993 bis 2024 diente das Kloster auch als Ausbildungshaus für den Ordensnachwuchs (Noviziat). Alle Mitbrüder waren an der Klosterkirche tätig, durch Gottesdienste, Predigten, Beichtseelsorge oder Gespächsseelsorge. Aber neben den internen Aufgaben waren auch einige Mitbrüder außerhalb des Klosters tätig, in der Krankenhausseelsorge der Stadt Worms, in der Gefängnisseelsorge in Darmstadt-Eberstadt oder in der Schwesternbegleitung und Exerzitienarbeit.
Die Klosterkirche wurde von innen renoviert und eine neue Orgel eingebaut. Auch für die Zukunft soll die alte Bausubstanz erhalten bleiben und das Dominikanerkloster St. Paulus für viele Besucher eine besondere Sehenswürdigkeit innerhalb der Stadt Worms sein.
Auch wenn das Dominikanerkloster seit 1. April 2024 geschlossen ist, finden weiterhin Gottesdienste statt.
weitere Informationen
Dominikanerkloster St. Paulus
Paulusplatz 5
67547 Worms
bei Fragen zu Gottediensten in St. Paulus wenden Sie sich bitte an das Dompfarramt
Ganzjährig von 9 bis 18 Uhr