Brunhild (links: Kathrin von Steinburg) und Kriemhild (Cosma Shiva Hagen) - Szene aus den Nibelungen-Festspielen 2013 (Foto: Stadt Worms)
Brunhild (links: Kathrin von Steinburg) und Kriemhild (Cosma Shiva Hagen) - Szene aus den Nibelungen-Festspielen 2013 (Foto: Stadt Worms)

Streit der Königinnen

Die Königinnen Brünhild, Frau König Gunthers und Kriemhild, Siegfrieds Frau, streiten um die Vorherrschaft im Nibelungenland.

Der Streit wird öffentlich, als die beiden zanken, wer beim Kirchgang als erste das Münster (genauer: den Wormser Dom) betreten darf. Brünhild beschimpft Kriemhild, sie sei eine unfreie Dienstmagd und Frau eines Leibeigenen. Kriemhild kontert, ihr Mann Siegfried habe als erster mit Brünhild geschlafen. Als Beweis dafür präsentiert sie Ring und Gürtel.

Streit der Königinnen am Dom
Streit der Königinnen am Dom

Siegfried, Brünhild und die Herkunft der Nibelungen

Nibelungen-Festspiele vor der Kulisse des Wormser Kaiserdomes
Nibelungen-Festspiele vor der Kulisse des Wormser Kaiserdomes

Siegfried ist Sohn des Königs Siegmund von Niederland (Hauptstadt: Xanten am Niederrhein). Er ist unverwundbar, weil er im Blut eines von ihm erschlagenen Drachen badete und dadurch eine Hornhaut bekam. Der stärkste aller Helden hat außerdem einen märchenhaften Schatz erworben, den Hort des verstorbenen Königs Nibelung von Nibelungenland (das in Norwegen gedacht wird). Mit dem Hort erwarb der Drachentöter eine Tarnkappe: einen unsichtbar machenden Tarnmantel ('kappe" steht hier für "Mantel"), die er dem Zwergen Alberich abnahm, der den Hort bewachte.


Siegfried zieht nach Worms, damit er um die schöne Kriemhild werben kann. Doch bleibt er zunächst unverrichteter Dinge für ein Jahr an ihrem Hof, um sich ihren Brüdern unentbehrlich zu machen. Das gelingt ihm auch. Gunther - der älteste Bruder Kriemhilds - verspricht Siegfried, der Heirat zwischen seiner Schwester und ihm zuzustimmen, wenn dieser ihn nach Isenstein (auf Island) begleitet. Gunther möchte die dortige Königin Brünhild zur Frau nehmen. Ihm selbst fehlt es allerdings an der nötigen Stärke, um sie zu freien und für sich zu gewinnen.

Das Glück von Siegfried und Kriemhild ist nur von kurzer Dauer. Auf einem Jagdausflug ermordet Hagen mit Gunthers Zustimmung Siegfried. Er stößt dem Helden einen Speer zwischen die Schulterblätter, als dieser aus einer Quelle trinkt. Kriemhild ahnt, wer ihren Mann getötet hat, und bleibt als trauernde Witwe in Worms zurück.

Der Betrug an Brünhild

Dennenesch Zoudé als Brünhild in den Nibelungen-Festspielen in Worms
Dennenesch Zoudé als Brünhild in den Nibelungen-Festspielen in Worms

Brünhild besitzt, so lange sie Jungfrau bleibt, übernatürliche, magische Kräfte und ist nicht bereit, sich einem Mann hinzugeben, der sie nicht in drei Kampfspielen besiegen kann: Steinwurf, Weitsprung und Speerwurf. Misslingt es ihm, ist sein Leben verwirkt. Gunther könnte das nie leisten. Siegfried ist sowohl ortskundig - denn er war schon an Brünhilds Hof und kennt sie persönlich - als auch kräftig genug, die Spiele zu bestehen, hat allerdings trotzdem nicht um sie geworben. Siegfried ist bereit, durch die Tarnkappe unsichtbar, Gunther zu helfen.

Brünhild nimmt zunächst an, Siegfried wolle um sie werben. Damit Brünhild keinen Verdacht schöpft, muss Siegfried eine Lüge erdenken, wieso er, ein selbständiger König, zusammen mit Gunther nach Island kommt, wenn er bei der Werbung keine Funktion hat. Siegfried erklärt ihr daher, er sei Gefolgsmann Gunthers und komme nicht freiwillig mit. Daraufhin akzeptiert Brünhild, dass Gunther werben will, und wird zu ihrer Überraschung von ihm, den sie für schwach einschätzte, besiegt. Dass Gunther nur die Gebärden macht und Siegfried, unsichtbar, schießt und Gunther im Sprunge trägt, merkt sie nicht.

In Worms angelangt, ist alles plötzlich anders: Siegfried leistet keine Dienste, sondern wird als mit Gunther gleichrangig behandelt. Außerdem findet gleichzeitig mit der Heirat Gunthers und Brünhilds die Heirat Siegfrieds mit Kriemhild statt, als Doppelhochzeit ohne Rangunterschiede. Kriemhild ist offensichtlich glücklich, obwohl doch eine Heirat mit einem Gefolgsmann des Bruders eine Mesalliance wäre. Brünhild weint an der Hochzeitstafel. Gunther ist aber nicht bereit, ihre Fragen zu beantworten. Da beschließt sie, den Vollzug der Ehe zu verweigern, bis er ihr die Wahrheit gesteht. Da Gunther das nicht tun kann, fesselt ihn Brünhild in der Hochzeitsnacht mit ihrem Gürtel und hängt ihn an einen Nagel an der Wand. Erst am Morgen nimmt sie ihn ab.

Wieder muss Siegfried helfen: In der nächsten Nacht schleicht er, durch die Tarnkappe unsichtbar, in Gunthers Schlafzimmer und ringt Brünhild im Ehebett nieder, bis Brünhild sich freiwillig ergibt. Nun kann Gunther sie entjungfern. Erst daraufhin verliert sie ihre magischen Kräfte und ist so schwach wie eine normale Frau. Während des Kampfes nimmt Siegfried heimlich ihren Ring und ihren Gürtel mit und schenkt sie später seiner Frau Kriemhild als Beweisstücke, weil sie wissen will, wo er in der Nacht nach der Hochzeitsnacht war.

Der Streit der Königinnen

Der Königinnenstreit auf der Treppe zum Münster/Dom
Der Königinnenstreit auf der Treppe zum Münster/Dom

Gunther verlangt nie von irgendjemandem aus Siegfrieds Land irgendwelche Dienste oder Zinszahlungen. Noch nach über neun Jahren bohren die Fragen in Brünhild. Falls Siegfried wirklich je Gunther untertan gewesen wäre, wäre das durch eine so lange Zeit der Nichtleistung von Diensten längst verjährt. Trotzdem verlangt Brünhild nun von Gunther, er solle Siegfried zum Hofdienst befehlen. Das kann Gunther natürlich nicht tun. Als Kompromiss lädt er Siegfried und dessen Frau Kriemhild zu einem Fest nach Worms ein. Auf diesem Fest geraten die beiden Königinnen in Streit: die Damen sehen bei einem Turnier zu, auf dem Siegfried sich so hervortut, dass Kriemhild schwärmt, er sei würdig, auch in Worms zu herrschen. Das ist Brünhild zu viel. Sie besteht darauf, dass Kriemhild ihr untergeordnet ist, weil Siegfried nur Gunthers Gefolgsmann ist.

Der Streit wird öffentlich, als die beiden zanken, wer beim Kirchgang als erste das Münster (genauer: den Wormser Dom) betreten darf. Brünhild beschimpft Kriemhild, sie sei eine unfreie Dienstmagd und Frau eines Leibeigenen. Kriemhild kontert, ihr Mann Siegfried habe als erster mit Brünhild geschlafen. Als Beweis dafür präsentiert sie Ring und Gürtel. 

Als Stelle dieses Ereignisses wird das nördliche Kaiserportal am Dom, das heute am Schlossplatz liegt, vermutet.

Hagen von Tronje, Gunthers Verwandter und wichtigster Ratgeber, will seine gedemütigte Herrin rächen, beziehungsweise nimmt das zum Vorwand. Sein Interesse gilt nur dem Nibelungenhort, den er nur in seine Gewalt bekommen kann, wenn Siegfried tot ist. Er entlockt Kriemhild hinterlistig das Geheimnis der verwundbaren Stelle Siegfrieds, die beim Bad im Blut des erschlagenen Drachen durch ein Lindenblatt frei geblieben war. Auf einem Jagdausflug ermordet Hagen mit Gunthers Zustimmung Siegfried, indem er ihm dessen Speer zwischen die Schulterblätter stößt, als er aus einer Quelle trinkt. Kriemhild ahnt, wer ihren Mann getötet hat, und bleibt als

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