Der 10,5 Hektar große Schlosspark im Wormser Stadtteil Herrnsheim ist der bedeutendste Englische Landschaftsgarten in Rheinland-Pfalz. Die Geschichte der Burg und des späteren Schlosses der Herren von Dalberg reicht bis 1460 zurück. 1689 wurde das damalige Schloss während des Pfälzischen Erbfolgekrieges zerstört. 1714 erfolgte der Bau eines Barock-Schlosses mit barocker Gartenanlage.
2014 wurde das Schloss als Denkmal von nationaler Bedeutung eingestuft, umfangreiche Sanierungsarbeiten finden zurzeit statt.
Das Schloss Herrnsheim im Norden des gleichnamigen Ortes geht auf eine 1460 erbaute Burg zurück. Ab 1711 entstand ein barockes Schloss, das 1792 schwer beschädigt wurde. Aus den Ruinen wurde das heutige Schloss im Empire-Stil nach Plänen des Mannheimer Architekten Jakob Friedrich Dyckerhoff erbaut. 1840 wurde es noch einmal verändert. Es zählt zu den herausragendsten Empire-Schlössern in Rheinland-Pfalz und ist beliebtes Ausflugsziel für Familien, Großeltern und Enkel sowie kulturinteressierte Paare auf Städtetrip gleichermaßen.
Unter dem Schlossherrn Wolfgang Heribert von Dalberg wurde der Park gegen 1790 durch den berühmten Gartenarchitekten Friedrich Ludwig Skell neu angelegt. In Formen eines Englischen Gartens entstanden Wiesenflächen, Waldstücke, Teiche und Insel.
Die Herren von Dalberg, selbst Territorialherren, nahmen hohe Positionen am kurpfälzischen Hof in Mannheim ein und genossen politisch überregionale Bedeutung. Der letzte Nachkomme veräußerte das Schloss 1883 an die Wormser Industriellenfamilie der Freiherren von Heyl, die es ihrerseits 1957/58 an die Stadt Worms verkauften; es dient ihr zu repräsentativen Zwecken.
Die Nebengebäude des Schlosses stammen aus dem 18. Jahrhundert und die Orangerie aus dem frühen 19. Jahrhundert. Sie ist jetzt als Café eingerichtet. Besonders hervorzuheben ist die Innenausstattung des Schlosses. Im Erdgeschoss ist sie weitgehend erhalten, einschließlich der Wand- und Deckenmalereien. Bemerkenswert sind die seltenen französischen Papiertapeten aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit einem Panorama von Paris und einer Bosporusszene (1. Obergeschoss). Einen weiteren Höhepunkt bildet der Bibliotheksturm.
Die Sanierung des Schlosses erfolgt in mehreren Bauabschnitten. Bis zum 2. Halbjahr 2025 erfolgt die Bestandsaufnahme, dann folgt der erste Bauabschnitt: Elektroinstallation und Heizung werden erneuert bzw. instandgesetzt, das Schloss wird barrierefrei zugänglich gemacht und ein zeitgemäßes Brandschutzsystem installiert. Der zweite Bauabschnitt widmet sich dann vor allem dem Dach und der Fassade des Schlosses
Geplant ist, den Hauptflügel mit dem blauen Saal für Festlichkeiten und Veranstaltungen wieder nutzbar zu machen. Auch Veranstaltungsräume sollen zukünftig – vor allem für ein kulturelles Programm – weiter zur Verfügung stehen: im EG bspw. für Konzerte und Lesungen, in den Kellerräumen sind möglicherweise auch Partys denkbar.
Künftig soll das Schloss wie ein „begehbares Denkmal“ genutzt werden. Es wird keine Museumsexponate geben, sondern Besucherinnen und Besucher können beim Gang durch das Gebäude erfahren, wie die früheren Eigentümer lebten.
Herrnsheimer Hauptstraße 1
67550 Worms-Herrnsheim
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In der Orangerie und in den Nebengebäuden befinden sich heute Cafes und Fachgeschäfte.
Bitte beachten Sie: Am Schloss gibt es keine Parkplätze. Bitte parken Sie am Friedhof (Emmerich-Joseph-Straße). Der Weg zum Schloss ist ausgeschildert, das Schloss ist nur zwei Geh-Minuten entfernt.
Der Förderverein Schloss und Park Herrnsheim e.V., gegründet am 15.10.2020, setzt sich für die Erhaltung des als national wertvoll eingestuften Schlosses und seiner Parkanlagen ein.
Er versteht sich als Bindeglied zwischen der Verwaltung der Stadt Worms und der Öffentlichkeit. Mehr Informationen