Sofort nach dem Einzug der Siegermächte, anfangs waren es die Amerikaner, mussten für die Unterkunft der Offiziere sämtliche Häuser/Villen in der Westendstraße oberhalb des Parks, bis auf Haus Nr. 26, verlassen werden. Da die Stadt völlig zerstört war und es keine Alternativen gab, musste unverzüglich ein Dach über dem Kopf geschaffen werden. Die gebürtige Wormserin Elke Schilling erinnert sich:
Einige konnten bei Verwandten unterkommen, doch die meisten fanden eine vorübergehende, provisorische Bleibe im Haus Nr. 26, was ein fast unerträgliches Gedränge zur Folge hatte.
Direkt gegenüber diesen Häusern am Park, lag das Ackerland der Pfiffligheimer Bauern. Es reichte vom Feldweg hinter den Gärten der Rudi-Stephan-Allee bis zur Nievergoltstraße und von der Alzeyer Straße bis zur Westendstraße. Die Nievergoltstraße verlief damals nur von der Alzeyer Straße bis zur Westendstraße, wo sich an dieser Stelle ein weiterer Zugang/Spazierweg in den Park befand.
Auf diesem großen, weiten Feld entstand so quasi über Nacht eine Zeltstadt für die amerikanischen Soldaten. Am Rande dieser Zeltstadt standen an verschiedenen Ecken grosse ausgediente Fässer, worin die reichlichen Essensabfälle aus der Feldküche landeten.
Die Soldaten machten sich einen Spass daraus, zuzusehen, wie die ausgehungerten Deutschen, die es wagten, dieses Gebiet zu betreten, sich gierig aus den Abfällen bedienten. Obwohl eigentlich verboten, so ließ man die ausgemergelten Menschen gewähren und nur selten wurden sie vertrieben, und zwar ohne Gewaltanwendung.