Als Wormser Bürgermeister (1882 bis 1888) und Oberbürgermeister (1888 bis 1898) hat Wilhelm Küchler das städtische Leben und auch das Stadtbild geprägt wie kein zweiter zuvor.
(Das Bild oben zeigt das Wohnhaus Küchlers)
Küchlers Amtszeit in Worms stand ganz im Zeichen des Aufschwungs, der sich in einer verstärkten Wirtschaftstätigkeit, einer starken Bevölkerungszunahme und einer zusätzlichen sozialen Fürsorge der Verwaltung ausdrückte. Es entstanden u.a. das Krankenhaus an der Mainzer Straße (1888), das städtische Gas- und Wasserwerk (1889), das Spiel- und Festhaus (1889), das Kanalisationsystem, der Handelshafen, verbunden mit einer Rheinregulierung und neuen Uferbauten zum Hochwasserschutz (1890–1893), neue Schulgebäude und mehrere Nebenbahnverbindungen ins Umland. Schon 1883 erfolgte auf seine Initiative hin der Umbau des Stadthauses, dessen Situation unzumutbar geworden war.
Als Bürgermeister hat er zweifellos das städtische Leben und auch das Stadtbild geprägt wie kein zweiter zuvor. Als 1894 turnusgemäß seine Wiederwahl anstand, wurde er nicht wie bisher auf zwölf Jahre, sondern nach § 31 der hessischen Städteordnung auf Lebenszeit gewählt.
Dennoch wechselte er 1898 als Präsident des Großherzoglich-Hessischen Finanzministeriums nach Darmstadt. Hier machte er sich besonders durch den Vollzug der großen hessischen Steuerreform (Einführung der Einkommens- und Vermögenssteuer) einen Namen. Wegen einer Kehlkopfkrebserkrankung schied er schon 1900 aus dem Amt aus. Diesem Leiden ist er wenig später erlegen. Seine Asche wurde auf dem Alten Friedhof in Darmstadt beigesetzt.
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