Meier von Rothenburg (auch Meir ben Baruch genannt) war eine bedeutende Autorität in jüdischen Glaubens- und Rechtsfragen. Seine Grab in Worms ist Anlaufpunkt für jüdische Besucher aus aller Welt.
Als 1286 König Rudolf I. die jüdischen Gemeinden erneut als Kammerknechte (servi camerae) mit hohen Steuern belegte, kam es zu einer Auswanderungswelle nach Palästina. Meir, der die Auswanderung im Wesentlichen als spirituelles Erlebnis sah, wollte sich dieser mit seiner Familie anschließen, wurde aber noch vor dem Überschreiten der Alpen als Anstifter der Auswanderung von einem Apostaten denunziert, von Graf Meinhard von Görz verhaftet, an Rudolf I. ausgeliefert und zunächst in Ensisheim und später in Wasserburg am Inn eingekerkert.
Um die Steuerverluste durch die Auswanderung auszugleichen, forderte Rudolf I. von den jüdischen Gemeinden ein Lösegeld. Die Verhandlungen über eine Freilassung wurden von Meirs Schüler Ascher ben Jechiel geleitet, blieben aber trotz hoher Zahlungsangebote erfolglos, da Meir eine Zahlung selbst ablehnte, um keinen Präzedenzfall für die Verhaftung anderer Rabbiner zu schaffen.
Meir starb 1293 in Gefangenschaft. Erst 1307 konnte Meirs Leichnam durch den Frankfurter und vermutlich aus Wimpfen stammenden Kaufmann Alexander ben Salomon, genannt "Süßkind Wimpfen", für mehr als 20.000 Pfund Silber ausgelöst werden. Meirs Gebeine wurden in Worms auf dem jüdischen Friedhof "Heiliger Sand" beerdigt. Direkt neben ihm wurde Alexander ben Salomon begraben, der noch 1307 verstarb.
Die Grabsteine von Meir von Rothenburg und Alexander ben Salomon Wimpfen auf dem Heiligen Sand in Worms werden von jüdischen Besuchern aus der ganzen Welt aufgesucht.
Ahnen des Rabbi Meir von Rothenburg
Quelle: Wikipedia