31.08.2021 | 18:30 Uhr
Magnuskirche / Zentrum
Vortrag von Manfred Mack (Deutsches Poleninstitut)
Der 31. August 1980 ist die Geburtsstunde der ersten vom Staat unabhängigen Gewerkschaft im sowjetischen Herrschaftsbereich. Nach landesweiten Streiks unterzeichneten Vertreter der kommunistischen Staatsmacht und des überbetrieblichen Streikkomitees auf der Danziger Leninwerft ihre historische Vereinbarung. Die 21 Forderungen der Streikenden wurden akzeptiert. Nach wenigen Wochen hatte die von Lech Wałęsa geführte Gewerkschaft fast Millionen Mitglieder. Ihre Rolle ging weit über Gewerkschaftsarbeit im herkömmlichen Sinn hinaus, man sprach von einer sich selbstbeschränkenden Revolution. Allerdings beendeten die kommunistischen Machthaber das Experiment nach 16 Monaten brutal durch die Einführung des Kriegsrechts, über 5000 Gewerkschafter und Oppositionelle wurden interniert. Erst 1989 am Runden Tisch konnte sich die Gewerkschaft wieder legal betätigen, er war der Anfang der friedlichen Revolutionen, die zum Ende der kommunistischen Regime führte. Nach 41 Jahren ist von der mächtigen Gewerkschaftsbewegung wenig übriggeblieben. Die ehemaligen Mitglieder sind heillos zerstritten. Aber der Mythos dieser einzigartigen sozialen Freiheitsbewegung ist lebendig. In Danzig entstand das Europäische Solidarność-Zentrum (ECS), ein Museum, das den Solidaritätsgedanken wachhält.
Bitte informieren Sie sich auf der Homepage www.museum-andreasstift.de über etwaige notwendige Voranmeldungen und aktuelle Hygienebestimmungen.