Wormser Judenviertel um 1760
Wormser Judenviertel um 1760

Jüdisches Worms

SchUM-Stätten sind erstes jüdisches UNESCO-Welterbe Deutschlands!

In kaum einer europäischen Stadt können Sie so viele bedeutende, baulichen Zeugnissen jüdischer Geschichte und Tradition aus 10 Jahrhunderten bestaunen wie in "Warmaisa", so der hebräische Name der Stadt Worms, einst auch "Klein Jerusalem" genannt.

Der "Heilige Sand", ältester jüdischer Friedhof Europas (Foto: Bernward Bertram)
Der "Heilige Sand", ältester jüdischer Friedhof Europas (Foto: Bernward Bertram)

Ob Jüdischer Friedhof "Heiliger Sand", Trauerhalle im Jugendstil, jüdisches Viertel mit Synagoge, Ritualbad (Mikwe) und Jüdisches Museum, alles an historischer Stätte, ist die jüdische Tradition in Worms noch heute präsent. Die jüdische Gemeinschaft in Worms gehört heute zur jüdischen Gemeinde Mainz.

Am besten lernen Sie das jüdische Worms bei einer Gästeführung kennen, die Tourist Info bietet öffentliche Führungen und Rundgänge für Gruppen an.

Worms ist Heimat eines UNESCO-Welterbes

Im Juli 2021 haben die Städte Worms, Speyer und Mainz - im Mittelalter das Zentrum des Judentums in Europa - für ihre SchUM-Stätten von der UNESCO den Titel Welterbe erhalten. Sie sind damit das erste jüdische Welterbe Deutschlands!

In Worms sind das mittelalterliche Gemeindezentrum mit Synagoge, Frauenschul, Mikwe und dem ehemaligem Gemeindehaus sowie der alte jüdische Friedhof „Heiliger Sand“ das Erbe des aschkenasischen Judentums und nun auch Welterbe.

In Speyer gehören der Judenhof und in Mainz der alte jüdische Friedhof zu den Welterbe-Monumenten.

Bewegte Geschichte

Raschi

Raschi, symbolische Darstellung von 1539
Raschi, symbolische Darstellung von 1539

Das jüdische Worms hatte seinen Ruf vor allem ihm zu verdanken: Rabbi Salomon ben Isaak, genannt Raschi. Bis heute ist der Talmudkommentator und Gelehrte in der jüdischen Welt hoch geschätzt. Um 1060 studierte er im damals in ganz Europa bekannten Lehrhaus in Worms. Das nach ihm benannte Raschi-Haus in Worms beherbergt das Jüdische Museum und das Stadtarchiv. Es befindet sich an der Stelle, an der einst das Lehrhaus gestanden haben soll: in der Hinteren Judengasse und in unmittelbarer Nähe zur Synagoge.

Jüdische Gemeinde

Jüdische Gemeinde Mainz / Worms
Jüdische Gemeinde Mainz / Worms

Eine eigene jüdische Gemeinde besteht in Worms seit der NS-Zeit nicht mehr. Um die religiösen, kulturellen und sozialen Belange der Wormser Gemeindemitglieder kümmert sich die Jüdische Gemeinde in Mainz. Als Eigentümerin der Synagoge in Worms nutzt sie diese wieder verstärkt zu Gottesdiensten.

Stolpersteine

Stolpersteine in der Schlossergasse
Stolpersteine in der Schlossergasse

Vertrieben, verschleppt, ermordet. Aber nicht vergessen. In mehreren Ländern in Europa erinnern kleine Pflastersteine aus Messing, sogenannte "Stolpersteine", an Opfer des Naziregimes während des Dritten Reiches. Die Steine mit eingravierten Namen und Daten finden sich vor den Häusern, in denen diese Menschen zuletzt wohnten. Auch in Worms gedenken sie an die Schicksale einstiger Bewohner/innen.

Zentrum blühenden Jüdischen Lebens

Seite aus dem Worms Machzor — Courtesy of The National Library of Israel, Jerusalem
Seite aus dem Worms Machzor — Courtesy of The National Library of Israel, Jerusalem

Im nördlichen Altstadtbereich, angeschmiegt an die vormalige Stadtmauer, befindet sich das vormalige Judenviertel, das viel von seiner alten Bausubstanz bewahren konnte. Synagoge (Männer- und Frauenbau) und Ritualbad waren das Zentrum des lange Jahrhunderte blühenden jüdischen Lebens.

Eine erste Synagoge bestand hier bereits 1034, wie dies eine erhaltene Inschrift anzeigt. Zeitgleich mit dem Dom wurde 1174/75 ein neues Gotteshaus errichtet, dem zu Beginn des 13. Jahrhunderts ein Frauenbau angefügt wurde. Nach der Zerstörung in der NS-Zeit 1961 wiederhergestellt, dient es wieder seiner eigentlichen Funktion, auch wenn sich seit dem Krieg keine neue Gemeinde mehr gebildet hat. Das um 1185/86 angelegte Frauenbad (Mikwe) ist unzerstört erhalten.

Führungen

Führung auf dem Jüdischen Friedhof "Heiliger Sand" / UNESCO Weltkulturerbe
Führung auf dem Jüdischen Friedhof "Heiliger Sand" / UNESCO Weltkulturerbe

Öffentliche Führungen

  • UNESCO Welterbe - die jüdischen Monumente

Im Juli 2021 haben die Städte Worms, Speyer und Mainz für ihre SchUM-Stätten von der UNESCO den Titel Weltkulturerbe erhalten. Die Städte gelten als die Wiege des aschkenasischen Judentums. Entdecken Sie bei dieser Gästeführung die jüdischen Monumente in Worms und deren Bedeutung für das kulturelle Erbe. Sie besuchen den ältesten in situ erhaltenen jüdischen Friedhof Europas „Heiliger Sand“ (Außenführung) sowie das ehemalige jüdische Viertel in der Judengasse mit der Synagoge (Außenführung). 

Termine: April - Oktober, jeden 1. Sonntag im Monat um 10.30 Uhr

Weitere Informationen finden Sie hier

  • Führungen auf dem jüdischen Friedhof
    "Heiliger Sand"

Rundgang über den ältesten erhaltenen jüdischen Friedhof Europas. UNESCO-Welterbestätte seit 07/21.

Termine:
> März - Dezember, immer freitags um 15 Uhr (NICHT an jüdischen Feiertagen)

Weitere Informationen finden Sie
hier

Buchbare Gruppenführungen

  • UNESCO Welterbe - die jüdischen Monumente

Im Juli 2021 haben die Städte Worms, Speyer und Mainz für ihre SchUM-Stätten von der UNESCO den Titel Weltkulturerbe erhalten. Die Städte gelten als die Wiege des aschkenasischen Judentums. Entdecken Sie bei dieser Gästeführung die jüdischen Monumente in Worms und deren Bedeutung für das kulturelle Erbe. Sie besuchen den ältesten in situ erhaltenen jüdischen Friedhof Europas „Heiliger Sand“ sowie das ehemalige jüdische Viertel in der Judengasse mit der Synagoge.
(u. U. nur Außenführung möglich)

Dauer: 2 Stunden

Weitere Informationen finden Sie hier


weitere Führungen:

  • Führung Jüdischer Friedhof "Heiliger Sand"

Dauer: eine Stunde

  • Führung "Jüdische Frauen"

Dauer: 2 Stunden

Ein Rundgang zu verschiedenen Stolpersteinen und den tragischen Geschichten hinter den Steinen durch die Wormser Innenstadt

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